Seit 11 Tagen bin ich wieder in Deutschland, im reichen,
verregnten, sauberen Deutschland in dem es in den Zügen kostenlose Zeitungen
gibt, die niemand will, Kaffee der dir an den Tisch gebracht wird und man
gefragt wird, ob man es denn eigentlich nicht nett fände, im Bordrestaurant eine
Mahlzeit zu sich zu nehmen. Ja, fände ich, wenn sie nicht so unverschämt teuer
wäre...
Andere Absurditäten: Hunde an Leinen, die Leute spazieren
führen, weil es ihnen Freude macht; viel zu teure Restaurants; nirgendwo freies
WLAN – was für ein hochmodernes Land; viel zu viele Menschen; viel zu viele
Züge; viel zu schnelle Autos; wenig Natur; Menschen die hetzen und rennen und
rasen und sich toll damit fühlen; Menschen die alle deutsch sprechen…
Meine letzten Monate in Rumänien waren verrückt schön,
lustig, aufregend, normal, ruhig. Ich bekam Besuch von meinem Bruder Gustav
(eine sehr fröhliche heiße Woche), von meiner ältesten Schwester Charlotte (langes
verregnetes Wochenende in Bukarest), von
meiner Mama (ganze gemütliche 20 Tage), von meiner zweitältesten Schwester Margareta und
meinem Papa (eine Woche mit vielen siebenbürgischen Burgen…). Außerdem haben wir
ein Treffen auf unserer Kirchenburg mit einigen deutschen Freiwilligen organisiert
mit Wasserschlacht, sonnen, Lagerfeuer, WM schauen. Die
Fußballweltmeisterschaft habe ich glücklicherweise verfolgen können, obwohl
meine großen Favoriten, allen voran die liebe Nati, nicht so erfolgreich waren.
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Gustav vor der Burg |
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Blick vom kleinen Turm, 4 Uhr morgens |
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Blick von der Dachterasse unserer Bukarester Ferienwohnung |
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Freiwilligentreffen, Frühstück |
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Annette in Sighisoara |
Und auf der Trappolder Kirchenburg wurde gefeiert.
Zum einen Ende Juli ein Gottesdienst mit den Musikern Daniel Marsch und
Stefanie Hölzle (die Cousine meiner Mutter) und Christian, Annette und
Margareta Theile, Tills Eltern, Bethges, Halmens, ein paar Freiwilligen, ein
paar Gäste.
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Apolder Mädels auf der Burg |
Zum anderen das größere Fest, dass ich aufgrund einer
Krankheit zum Teil verpasst habe (ich war wirklich oft genug krank in diesem
Jahr…). Tag der offenen Tür mit Musik,
Gottesdienst, Kindertänzen, Ausstellung, Kuchen, Grill, Ständen, Kinderprogamm und ca. 300 Besuchern aus Trappold und Umgebung,
Deutschland, England, Polen,…
3 Tage später habe ich mich von Apold, den lieben Leuten
und der wundervollen Kirchenburg verabschieden müssen und natürlich versprochen, in den nächsten Jahren mal wieder vorbei zu kommen. Abends ging mein Nachtzug nach Budapest, was ich
mir 2 Tage angeschaut habe und dann bin ich wieder mit dem Nachtzug nach
Dresden und dann nach Neudietendorf gefahren.
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Till und Milda im Büro auf der Burg |
Gerade sitze ich in der Kirchstraße in der Küche,
gegenüber tippt mein Bruder irgendwas in seinen Computer, er ist noch 2 Tage im
Lande, danach geht er für 2 Semester nach Südkorea, Seoul. (gustavinkorea.blogspot.de)
In den letzten 11 Tagen bin ich umgezogen, habe mir eine
deutsche Handynummer besorgt, eine Willkommensparty bekommen, viele liebe Leute
getroffen, meine Großeltern in Herrnhut besucht und mich an der Uni eingeschrieben.
Nächste Woche habe ich dann das Nachbereitungsseminar vom
Alegro, was ich aber nicht vollständig besuche, weil zeitgleich meine
Einführungswoche an der Universität Mannheim stattfindet. Am 1. September beginnt
dort mein Soziologiestudium, ich habe zusammen mit Robert in der Nähe (Schifferstadt)
eine Wohnung und freue mich auf das neue Leben als Studentin.
Im Herbst werde ich dann in Neudietendorf einen Vortrag
zu meinem Aufenthalt in Rumänien halten, wann und in welchem Rahmen weiß ich
zurzeit noch nicht, werde ich aber sobald sich das ändert, ankündigen.