Freitag, 22. November 2013

Romania, te iubesc!


Im letzten Monat habe ich viel Besuch bekommen und war daher viel unterwegs. Mein Freund Robert hat mich für 9 Tage hier besucht und wir haben uns Sighisoara, Apold und Brasov angesehen und zwei Wochen später war meine Schwester Charlotte mit ihrem Freund Thorsten hier, auch mit ihnen war ich in Sighisoara, Apold und Brasov, zusätzlich noch in Sibiu. In Sibiu war ich außerdem bei einem von meinem Mitfreiwilligen organisierten Treffen der viele deutschen Freiwilligen die es in Rumänien gibt. Wir wissen von ca. 50 und es waren so 25 bei dem Wochenende auf einem Kinderbauernhof in einem Dorf vor Sibiu dabei. Es war interessant zu sehen, was für Arbeiten die Freiwilligen so machen,  welche Menschen sich für einen FSJ in Rumänien entscheiden und wie sie so ihr Leben in den verschiedenen Dörfern und Städten gestalten. Außerdem war es natürlich nett, so viele lustige junge Leute um sich zu haben deren Sprache man spricht und mit denen man irgendwie viel gemeinsam hat. Meine Besuche aus Deutschland waren sehr lustig und es ist spannend  welche Eindrücke sie von diesem Land und meinem Leben hier haben.  Außerdem habe ich so natürlich Sibiu und Brasov besser kennengelernt. Von Brasov aus sind wir nach Sinaia gefahren, dieser schicke Ort in den Karpaten hat ein Jugendstiljagdschlösschen und nach Bran zu einer sehr berühmten Burg. Das Buch Dracula, welches sich an dem brutalen Vlad Tepes Dracula orientiert, hat zum Vorbild die Burg Bran und so wurde diese Burg als Draculas Burg berühmt. Auch wenn der Herr Vlad Tepes sich hier wohl nie aufgehalten hat, ist diese Burg eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Land. Während ich die Burg sehr reizend fand, mir mit Charlotte ausgemalt habe in welchen Räume wir Feste feiern und Spieleabende veranstalten würden, fand ich es weniger fein, von den Nachfahren Draculas, mir mein Handy zu stehlen. Leider hatte ich die letzten drei Monate auch ein Smartphone und habe mich an den Luxus, wenigstens so zu Hause Internet zu haben, ziemlich gewöhnt… Leider sind nun auch erstmal sämtliche Nummern und viele Bilder weg, was natürlich gerade angesichts der Reisen in die Karpaten schade ist. 
Brasov von oben

wunderschöne Karpaten

Natürlich hatte ich auch Alltag in Apold, habe Holz gehackt, war spazieren, im Garten der Burg gearbeitet, Möbel getragen, eine Inventarliste erstellt, Erntedankfest gefeiert,... . Neuerungen sind, dass wir nach zweieinhalb Monaten einen Kühlschrank haben, was sich positiv auf Ernährung und Lebensfreude auswirkt und wir Rumänischunterricht bekommen. In Sighisoara gibt es ein Projekt von amerikanischen Sozialarbeitern, die Rumänischunterricht bekommen, dadurch haben auch wir die Möglichkeit auf Englisch Rumänisch zu erlernen. Einmal die Woche intellektuell statt handwerklich gefordert zu werden tut sehr gut und ich habe große Freude an der Sprache und man mag es kaum glauben, schlicht am Unterricht.

Im Moment plane ich auch meine Reise nach Deutschland im Dezember, schon etwas verrückt so ein Heimurlaub, vor allem angesichts dessen, dass ich dann schon wieder zwei Wochen nicht in Apold verbringe. Mein Haus, die Landschaft, Apold, meine Burg, Sighisoara, Rumänisch, Holz hacken, Handwäsche, Ofen, die freundlichen Menschen hier – all das ist für mich in den letzten Monaten zu einem zu Hause geworden, in dem ich mich sehr wohl fühle.