Freitag, 13. September 2013

Rumänische Festivitäten & dies & das


Nachdem wir zwei Wochen gesund und munter in Apold waren, wollten wir nach Sibiu reisen um mal etwas anderes von diesem Land als die Apolder Kirchenburg zu sehen. Hat nicht geklappt, weil wir wieder ein paar Tage krank im Bett gelegen haben, irgendwie sind unsere Magen ungut auf das sehr natürliche (und nicht völlig keimfreie) Essen hier zu sprechen. Nach Sibiu sind wir später trotzdem gefahren, zwar nur für ein paar Stunden, aber es sieht wie eine nette Stadt aus, und haben dann bei Olga, auch einer Alegrofreiwilligen, übernachtet. Sie wohnt in einem kleinen Dorf ca. 30 km von Sibiu entfernt und arbeitet und wohnt in einer Bäckerei, wo wir das leckerste Brot seit langem gegessen haben…
Ein Blick der Landschaft auf dem Weg von Hosman nach Apold

buntes Sighisoara
orthodoxe Kirche Sighisoara
An den letzten Wochenenden haben wir verschiedene Festivals erlebt. Till und ich waren auf dem Proetnica, ein Festival auf dem die nationalen Minderheiten (Roma, Türken, Polen, Ungarn,…) ihre traditionellen Tänze und Trachten vorführen. Eine sehr gute Sache und auch irgendwie witzig anzuschauen – allerdings mehr eine Touristenattraktion, als wirklich kulturell wichtig und irgendwie hatten wir nach 1-2h Volksmusik immer genug und sind durch die Stadt gelaufen um später wieder auf das Festival zu gehen.  Das andere Festival auf dem wir waren, war ebenfalls in Sighsoara, ein Bierfestival (mit Rock, Country und Folkmusik) und ein Filmfestival haben gleichzeitig stattgefunden und wir haben uns ein paar Konzerte angesehen. Allerdings war nicht so besonders viel los – es haben wenige getanzt, aber die Musik war teilweise ganz gut. Dann waren wir noch mit einem Verwandten von Olga, deren Mutter Rumänin(Siebenbürger Sächsin) ist und die deshalb hier noch einige Verwandte hat, zwei Tage in Sighisoara unterwegs: Essen und Fußball schauen, Grillen auf einem Berg und in einer sehr schicken Disco tanzen(viele Männer in Anzügen und alle Frauen in schicken Kleidern und Highheels, wir waren nicht darauf vorbereitet und sahen sehr anders aus…ein Dreadhead, Sportschuhe, Jeans) .

Olga auf dem Berg mit rumänischer und europäischer Flagge im Hintergrund

Außerdem war hier in Apold auf dem Fußballplatz Dorffest mit vielen Bands (meist rumänische Volksmusik) und Ständen (bei denen es Fleisch, Chips und Getränke zu kaufen gab) und mehreren Fußballspielen und Armdrückwettkämpfen. Das ganze Dorf hat sich schick gemacht für dieses Fest, Till und ich waren aber von der Disco noch relativ müde und deshalb nur 1-2h dort.
Gearbeitet haben wir auch – da die Früchte auf der Burg reif sind, haben wir sie geerntet und anschließend 3 Tage lang Apfelmus gemacht, den riesigen Garten des Pfarrhauses aufgeräumt, bei Picknicks mitgeholfen, den Entwurf für einen Flyer gemacht, Zement von einem Zaun abgehauen, eine CasApold Facebookseite erstellt, uns mit Touristen unterhalten (in letzter Zeit waren da: ein Wandercharismatiker, eine deutsche Pfadfindergruppe, erst ein und durch Zufall gleichzeitig noch der zweite Radfahrer aus London, verschiedene Leute die vor ein paar Jahren freiwillige Arbeit in Rumänien geleistet haben) und oft die Dorfkinder auf die Türme der Burg begleitet (teilweise sehr niedlich die Kinder hier, wenn bestimmte Kinder mich entdecken rufen sie durch die Straßen meinen Namen und kommen angerannt und umarmen mich und geben Küsschen).
Till und ich in Apold fotografiert von einer Achtjährigen die mein Handy super findet..
Die Nächte sind inzwischen eiskalt (teilweise unter 10°) geworden, was in Deutschland kein Problem wäre, aber hier bei kaputten Fenstern, nicht so gut isolierten Häusern, und als Heizmöglichkeit Ofen ohne Holz wirklich belastend ist… Tagsüber sind es meist so 20-30° C draußen, was hingegen ganz angenehm ist. (:
Ansonsten planen wir ein Treffen mit den deutschen Freiwilligen die sich so in Rumänien  rumtreiben, weitere Arbeiten am alten Pfarrhaus, den Flyer für den hiesigen Verein CasApold fertigstellen, Nussbaum ernten, Facebookseite des CasApolds verschönern und einige Reisen…
Über Weihnachten und Silvester fahre ich nach Deutschland und Till sucht noch Leute die mit ihm diese Feste feiern